Düstere Gedanken und das Warten auf Sonne
Bei uns im Saarland ist heute sehr schlechtes Wetter.
Es ist
bewölkt und trüb und genauso ist heute auch mein Gemütszustand. Ich habe die
totale Schwärze vor den Augen und deshalb geht es mir heute auch nicht gut.
Ich würde mich am liebsten in eine Ecke verkriechen und
einfach nur weinen. Es geht mir wirklich nicht besonders. Man fängt an wieder
alles Revue passieren zu lassen und stellt sich erneut die Fragen:
Warum ist mir das passiert?
Warum habe ich diese Sinus-Venen-Thrombose eigentlich
überlebt?
Wie geht es weiter?
Ich soll das Ganze noch mindestens 30 Jahre mitmachen?
Das sind dann diese Gedanken, die mir durch den Kopf gehen
und ich fühle mich allein und hilflos. Alle sagen immer, sie können mich
verstehen, aber das kann niemand, denn sie alle können Sehen.
Ich denke weiter nach. Erinnere mich an meine liebsten
Dinge, die ich so gern getan habe. Ach, wie gerne wäre ich jetzt in meinem
Blumenladen. Gespräche mit den Kunden, arbeiten mit Schnittblumen und
Topfpflanzen, Vorbereitungen für das Ostergeschäft und so weiter, liebe
Kerstin, das ist vorbei. Auch nach zwölf Jahren fehlt mir mein Blumenladen mit
dem klangvollen Namen Casa del flora noch
immer sehr.
Ich sitze hier in unserer Küche, bei einer Tasse Kaffee, und
erzähle euch ein wenig darüber. Das bringt mir etwas Abwechslung.
Auch mache ich mir Gedanken über gewisse Menschen, die eine
wichtige Rolle in meinem Leben spielen. Auch über Freunde. Aber – hat man
eigentlich wirkliche Freunde? Eine Antwort kann ich mir aktuell selbst gar
nicht darauf geben. Jeden Tag muss man feststellen, dass nur wenige Menschen
wirklich deine Freunde sind, aber davon erzähle ich euch ein andermal.
Heute bin ich froh, wenn Oliver von der Arbeit zu Hause ist.
Der Tag ist lang, wenn man alleine zu Hause ist und man mit niemandem reden
kann. Naja, ich rede gelegentlich auch mit mir selbst, da aber Franzi im Moment
zu Hause ist, weil sie Semesterferien sind, haben wir heute Morgen schon eine
Weile miteinander gequatscht.
Nun sitzt sie wieder in ihrem Zimmer, da sie am Dienstag
noch eine Klausur schreibt und lernen muss. Mit der Hausarbeit bin ich jetzt
auch durch. Ich glaube, ich lege mich nachher einfach auf die Couch, kuscheln
mit den Hunden und Fernsehhören.
Mein Gott, ist das dunkel vor meinen Augen. Alles schwarz
und ihr könnt euch das nicht vorstellen. Heute zieht mich das wieder einmal
total runter.
Trotz allem, ihr Lieben, das Leben geht weiter und morgen
scheint wieder die Sonne! Dann ist die Kerstin auch wieder gut gelaunt und
erfreut sich an der Sonne!
Eure Kerstin
Anmerkung:
Dieser Beitrag enthält Bilder. Das erste Bild zeigt Regentropfen auf einem glatten Untergrund. Das zweite Bild zeigt im Hintergrund die Schaufensterscheibe eines urigen Blumenladens und vor dem Laden, stehen Frühlingsblumen, bunt an Farben. Das dritte Bild zeigt Osterglocken in jeweils einer schmalen, röhrenförmigen Vase.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen