Erfolgserlebnisse mit Herrn Schweiz
Ich muss euch unbedingt von meinen beiden Highlights dieser
Woche erzählen. Mein Freund Herr Schweiz hat uns zum zweiten Mal besucht. Den
Beitrag zu seinem ersten Besuch bei uns und wie Social Media verbindet, findet ihr HIER.
Da Zoran, trotz seiner Sehbehinderung, viel in der Schweiz
unterwegs ist und immer Action braucht, musste ich ihm schließlich auch etwas
bieten.
Und so kam es, dass wir am vergangenen Montag zusammen zu
Michael ins Café gegangen sind. Mutig, mutig, Kerstin, dachte ich bei mir. Ein
ortsfremder Sehbehinderter und ich, na prima, wie soll das bloß funktionieren.
Mein Mobilitäts-Training ist inzwischen elf Jahre her und
ich bin in den letzten Jahren nicht mehr wirklich alleine mit meinem Langstock
unterwegs gewesen. Nun ja, bewaffnet mit unseren Langstöcken und Zorans
Handy-GPS, machten wir uns auf den Weg zum Café. Bis zu einem gewissen Punkt
kannte ich den Weg, da mein damaliges Mobilitäts-Training bis genau zu diesem
Punkt ging, aber dann musste ich mich auf meine geographische Erinnerung verlassen.
Mein Gott dachte ich mir, hat Herr Schweiz ein Tempo drauf, obwohl er sich hier
überhaupt nicht auskennt.
Wir überquerten Straßen und gingen unserer Wege. Ich
erklärte Herrn Schweiz Dinge wie, hier kommt eine Apotheke und hier kommt
gleich ne Kneipe und wir erreichten unser Ziel, das Cafe.
Yeah!
Herr Schweiz betonte jedoch, dass wir für die Strecke viel
zu lang unterwegs gewesen wären. 30 Minuten für diese Entfernung wäre viel zu
langsam. Der hat sie doch nicht mehr alle im Schrank! Geht’s noch Herr Schweiz?
Ich fand wir waren super gut in der Zeit.
Aber, der Knaller kommt erst noch:
Am Mittwoch hatte ich meinen Termin zur Nagelpflege. Meine
Kosmetikerin konnte mich zum Termin abholen, doch den Heimweg müsste ich
alleine antreten. Angespornt von dem Erfolgserlebnis mit Herrn Schweiz, trat
ich ganz mutig den Heimweg, den ich schon ewig nicht mehr allein gegangen war
mit meinem Langstock, an. Natürlich hatte ich mein Handy dabei, falls ich mich
verirrt hätte, hätte ich Hilfe rufen können.
Oh Je, hatte ich Angst.
Auf dem Heimweg fing es an zu regnen und ich musste meinen
Schirm auspacken. Super – Langstock und Schirm, eine tolle Kombination. Aber
letztendlich funktionierte es. Gelegentlich trat ich in Pfützen, aber das war
mir egal. Hauptsache ich würde den Heimweg heil und ohne fremde Hilfe schaffen.
Schwupps. Innerhalb von 15 Minuten war ich allein nach Hause
gegangen.
Mein Gott, bin ich stolz.
Obwohl ich diese Strecke schon jahrelang nicht mehr gelaufen
bin, habe ich es geschafft. Nach diesen zwei Erfolgserlebnissen, habe ich mir nun
wirklich vorgenommen, ab jetzt wieder öfters alleine mit meinem Langstock ins
Dorf zu gehen.
Gut oder?
Und übrigens, im August werde ich für ein paar Tage Herrn
Schweiz in der Schweiz besuchen. Ganz alleine. Natürlich habe ich jetzt schon Angst
vor der Zugfahrt, schließlich bin ich blind noch nie allein Zug gefahren. Aber
wie heißt es so schön, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das habe ich in der
letzten Woche gleich zweimal feststellen dürfen.
Augen zu und durch.
Auch wenn man jahrelang nicht mehr alleine mit seinem
Langstock unterwegs war, immer mutig sein und weiter geht's!
Fühlt euch feste gedrückt von mir…
Eure Kerstin
PS: Habt ihr Fragen an mich, wie ich bestimmte Dinge in meinem Alltag erledige oder erlebe, dann schreibt mir gern.
Über eure Kommentare unter diesem Beitrag freue ich mich sehr.
Dieser Beitrag enthält Bilder. Das Titelbild zeigt eine langhaarige Frau am Meer, deren Augen mit einem im Wind wehenden Tuch verbunden sind. Das zweite Bild zeigt eine Regenpfütze, durch die rote Stiefel waten.
#yeah Regenschirm und Langstock gilt schon als Mobilität durchgespielt ;-) ich hab mir inzwischen ein paar Regenjacken zugelegt um diesen Spaß zu umgehen LG Uta
AntwortenLöschenHuhu Uta 😊 Super – danke für den Tipp. Werde mir auch solche Jacken zu legen. Liebe Grüße Kerstin 😊👍👍
Löschenwow Kerstin, das ist ja ne super Leistung. Der Herr Schweiz wollte Dich bestimmt nur "anstacheln". Wenn ich das mir mir vergleiche, dann bin ich seeeeeehhr langsam. Und zum gehen muß ich schon viel Energie aufbringen. Ich schaffe 2 km in 1Std :-( . Und das sehend, ich kann nur den Hut vor Dir ziehen...toll wie Du das machst. Liebe Grüße Dieter
AntwortenLöschenHallo Dieter.
LöschenJa-ich denke mir auch, dass der Herr Schweiz mich nur anstachen wollte. Es ist ihm auch erfolgreich gelungen und zu zweit macht es eben mehr Spaß. Liebe Grüße Kerstin Siri gedrückt
Liebe Kerstin,
AntwortenLöschenich finde es ganz wunderbar, dass du irgendwie neu infiziert bist, noch mehr Mut an den Tag zu legen. Es ist ganz toll, dass du zwei so schöne Erfolgserlebnisse erleben durften.
Ich freue mich sehr mit dir.
Herzallerliebste Grüße
Anja
Huhu, meine Liebe
LöschenIch danke dir für deine lieben Worte. Liebe Grüße und festen Knuddler Kerstin 😘😘
Liebe Kerstin
AntwortenLöschenMit Genuss habe ich eben deinen Beitrag gelesen. Blind sein ist für mich unvorstellbar. Deine Erfolge sind wirklich beachtlich. Herrn Schweiz in der Schweiz zu besuchen ist ein wirklich guter Plan. Herr Schweiz in der Schweiz muss sich warm anziehen. Du wirst ihm bald davon laufen. :-) Finde Herr Schweiz in der Schweiz hat passenden Namen. :-)
Weiter so, liebe Kerstin. Ich freue mich mit dir, über jeden Erfolg, den du zu verbuchen hast.
Ganz liebe Grüße,
Gisela
Huhu Gisela😉es freut mich total,dass Du Dich so für mich freust!😘es ist schon ne Herausforderung für mich-meine Reise in die Schweiz!Aber warum nicht...Der Herr Schweiz aus der Schweiz hat mir grad noch in meiner Freundes-Sammlung gefehlt!😊👍liebe Grüsse Kerstin😘
LöschenAwwww eie toll! Da spornt dich Herr Schweiz wirklich an und ich finde es toll =)
AntwortenLöschenLachen musste ich bei "geographischen Erinnerungen", ich schaffe es nicht mal sehend mir irgendetwas an Orientierung und Ortsinn anzueigenen, ich bin jetzt schon eine Katastrophe auf dem Gebiet.
Ich freue mich bereits, wenn du über die Erlebnisse in der Schweiz berichtest und schon mal viel Spaß dir!
Liebste Grüße an euch beide,
Vivka
Huhu, meine Liebe 😉 Hoffe sehr, dass es dir gut geht?! Ja-Ansporn hat der Herr Schweiz und er übt dies auch aus. Und es macht auch Spaß wieder etwas aktiver zu sein. Natürlich werde ich über meine Reise in die Schweiz auf diesem Blog berichten-ist ja selbstverständlich! Drück dich ganz feste und wir hören unsKerstin😘😘
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